07.05.2020
Neubau des Naturschutzverbandes in Reichenau demonstriert überzeugend die Kombination von hoher architektonischer Qualität und Nachhaltigkeit
Reichenau – Das NABU-Bodenseezentrum, das im Oktober 2018 erstmals seine Pforten öffnete, ist von der Jury des Bundeswettbewerbs „HolzbauPlus – Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen 2020“ mit einer Anerkennung in der Kategorie „Öffentliche Bauten Neubau“ ausgezeichnet worden. Der Wettbewerb des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wurde im Jahr 2020 bereits zum fünften Mal ausgelobt und konnte mit 198 Vorschlägen auf die bislang höchste Teilnehmerzahl zurückblicken. Ziel des Wettbewerbs ist aufzuzeigen, dass nachhaltiges Bauen und zukunftsweisende architektonische Lösungen hervorragend zu vereinen sind.
Eberhard Klein, Leiter des NABU-Bodenseezentrums, freut sich außerordentlich über diese Anerkennung und gratuliert den Architekten „Braun und Müller“ aus Konstanz, die das Gebäude geplant haben: „Dass wir in einem bundesweiten Wettbewerb eine solche Auszeichnung erhalten, ehrt uns natürlich besonders.“ Der NABU fühlt sich mit seinem Gesamtkonzept bestätigt. Ein ökologischer und klimafreundlicher Bau und Betrieb des Zentrums stand für uns von Anfang an im Mittelpunkt“, sagt Klein.“
Klima- und Vogelschutz spielen wichtige Rolle
So wurde bei den Materialien – trotz des knappen Budgets – großer Wert auf Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Energieeffizienz gelegt, was Besucherinnen und Besucher des Bodenseezentrums hoffentlich bald wieder erleben können. Das Haus ist mit einer Luft-/Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaikanlage auf den begrünten Dächern energietechnisch auf dem neuesten Stand.
Die Fassaden sind mit heimischer Weißtanne verkleidet und mit natürlichen Dämmstoffen der Firma Gutex aus dem Schwarzwald gedämmt. Auch Fenster, Bodenbelag sowie zur Wand- und Deckenbekleidung sind aus regionalem Weißtannenholz gefertigt.
Bei der Planung der Glasfassaden spielte der Vogelschutz eine wesentliche Rolle. Gemeinsam mit der Firma Arnold Glas wurden Vogelschutzgläser entwickelt, die sich nicht nur als äußerst wirksam erwiesen haben, sondern auch das äußere Erscheinungsbild der Gebäude sichtbar prägen. Hierfür wurden die Scheiben mit einem schilfartigen Muster versehen, so dass nur sehr kleine durchsichtige Glasflächen vorhanden sind, wodurch Vögel die Glasscheibe als ein Hindernis erkennen können.
Werkstoff Holz: NABU-Bodenseezentrum atmet den Geist unserer Zeit
Tatsächlich erlebt der Baustoff Holz derzeit eine Renaissance als nachhaltiges Baumaterial mit einem enormen technischen, ökonomischen und gestalterischen Potenzial. Als einzigartiger Rohstoff und wichtiger Kohlenstoffdioxidspeicher. Während zu Beginn der 1990er-Jahre lediglich sechs Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser in Holzbauweise errichtet wurden, hat sich ihr Anteil in den vergangenen 25 Jahren auf rund 18 Prozent verdreifacht. Die Resonanz auf den Wettbewerb spiegelt diese Entwicklung wider.
Hintergrundinformationen NABU-Bodenseezentrum
Das NABU-Bodenseezentrum ist seit Oktober 2018 das neue Zuhause der bisherigen NABU-Zentren Wollmatinger Ried und Mettnau sowie des NABU-Bezirksverband Donau-Bodensee.
Von hier aus wird die gesamte Naturschutzarbeit – von der Landschaftspflege über die politische Arbeit bis hin zur Betreuung der Schutzgebiete – koordiniert und die vielen Ehrenamtlichen in der Region unterstützt. Außerdem bietet das NABU-Bodenseezentrum das ganze Jahr über Führungen in die Naturschutzgebiete Mettnau und Wollmatinger Ried an. Dort haben Naturfreunde die Möglichkeit aus erster Hand Wissenswertes und Kurioses über die Tier- und Pflanzenwelt am westlichen Bodensee zu erfahren.
Weitere Informationen: www.NABU-Bodenseezentrum.de
Pressekontakt:
Susanne Schwab, Referentin Öffentlichkeitsarbeit, 07531 921 66 40, susanne.schwab@NABU-Bodenseezentrum.de