Aktuelle Meldungen


01.03.2024

ARD-Magazin KlimaZeit: Wie geht's dem Bodensee?

Foto: H. Fidler
Foto: H. Fidler

Die Auswirkungen des Klimawandels am & im Bodensee

 

Das KlimaZeit-Magazin von Tagesschau24 geht in seiner aktuellen Folge  unter anderem der Frage nach: Wie geht's dem Bodensee in Zeiten des Klimawandels?

 

Wir freuen uns, einen kleinen Teil zu dieser Produktion beigetragen zu haben. Aber seht selbst: https://1.ard.de/KlimaZeit

 

 

 

 

01.02.2024

Freiwilligendienst 2024/25: Werd' Teil unseres Teams!

Foto: NABU/B. Langeneck
Foto: NABU/B. Langeneck

FÖJ / BFD im NABU-Bodenseezentrum

 

Seit 1. Februar 2024 läuft die neue Bewerbungsrunde für das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD)!

 

Das FÖJ dauert meist zwölf Monate. Ein BFD kann kürzer sein, der Einstieg ist fortlaufend möglich, und die Dauer variiert zwischen sechs und 24 Monaten. Sich gemeinsam für die gute Sache einsetzen, praktischen Naturschutz lernen, zusammen in einer Wohngemeinschaft leben – das prägt viele fürs ganze Leben.

 

So bewirbst Du Dich bei uns!

 

„Naturschutz ist ein Gemeinschaftserlebnis und sehr abwechslungsreich: Von der aktiven Arbeit draußen über Bildungs- und Büroarbeit bis zur Tierpflege kann man viel erleben und erfahren. Unter Anleitung übernimmt man Verantwortung und lernt schnell, recht selbstständig zu arbeiten“, sagt NABU-Landesgeschäftsführer Uwe Prietzel.

 

Zur Pressemitteilung des NABU Baden-Württemberg

 

 

 

26.01.2024

Jetzt überall erhältlich: Unser Naturerlebnis-Programm 2024!

Foto: NABU/B. Langeneck
Foto: NABU/B. Langeneck

Vielfältig, bunt und abwechslungsreich

 

Das neue Naturerlebnis-Programm des NABU-Bodenseezentrums bietet auch 2024 wieder viele spannende Veranstaltungen rund um die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt der westlichen Bodenseeregion.

 

Auf den insgesamt rund 150 Führungen, Naturspaziergängen, Workshops und Mitmachaktionen werden die Gäste von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Naturkennern und –experten fachkundig begleitet.

 

Das Naturerlebnis-Programm ist direkt am NABU-Bodenseezentrum, am NABU-Vogelhäusle im Wollmatinger Ried, am NABU-Infopavillon auf der Mettnau sowie an vielen zentralen touristischen Anlaufstellen erhältlich. Zum Download steht es hier online zur Verfügung.  

 

Zur Pressemitteilung

 

 

15.12.2023

Hoher Bodenseepegel: Ökologische Folgen für Wasservögel in der Region

Historisch hoher Dezember-Wasserstand in der Oberen Güll - Foto: NABU/B.Langeneck
Historisch hoher Dezember-Wasserstand in der Oberen Güll - Foto: NABU/B.Langeneck

Bis auf 4,20 Meter stieg der Pegel in diesem Dezember. Gleichzeitig sank die Zahl der Wasservögel. Für Schnatterente, Singschwan und den Großen Brachvogel hatte der hohe Wasserstand am Bodensee im November und Dezember 2023 deutliche Konsequenzen: Wo normalerweise ausreichend Nahrung vorhanden ist, waren nun die nahrungsreichen Schlickbänke und Flachwasserzonen überflutet. Vor allem Gründelenten erreichten nicht mehr ihre gewohnten Nahrungsquellen am Gewässerboden, und auch für Schwäne wurde es trotz ihrer langen Hälse zunehmend schwierig, bis auf den Grund zu kommen.

 

Zur Pressemitteilung

 

 

09.12.2023

Alle mitmachen! Riedpflege für Groß und Klein

 

Das letzte Mal in diesem Jahr lädt das NABU-Bodenseezentrum Groß und Klein dazu ein, bei der Wintermahd der Streuwiesen im Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried tatkräftig mitzuhelfen! Am Samstag, den 9. Dezember 2023 ab 13:30 Uhr tragen alle gemeinsam das Mahdgut mit Rechen und Heugabeln zusammen und räumen es anschließend mit Hilfe von Planen von den Flächen. Bei dieser Riedpflege leisten alle Helferinnen und Helfer einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von wertvollen Lebensräumen seltener Pflanzen und Tiere! Gerne festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung mitbringen, die Arbeitsgeräte werden gestellt, für Getränke und Vesper ist gesorgt. Alle Teilnehmenden erhalten als kleines Dankeschön einen NABU-Gutschein.

 

Termin:                  Samstag, 09. Dezember 2023, 13:30 Uhr – 17:00 Uhr

Anmeldefrist:      bis Freitag, 08. Dezember 2023, 16.00 Uhr

Treffpunkt:          „Vogelhäusle“ in der Fritz-Arnold-Straße 2c, 78467 Konstanz

Anmeldung:         Tel. 07531-921 66 40 oder Mail an NABU@NABU-Bodenseezentrum.de

 

Fotos: NABU/B.Langeneck

 

31.10.2023

NABU-Bodenseezentrum: Wir feiern 5. Geburtstag!

Freiwillige und Hauptamtliche des Bodenseezentrums formen eine NABU-blaue "5". Foto: NABU/B.Langeneck
Freiwillige und Hauptamtliche des Bodenseezentrums formen eine NABU-blaue "5". Foto: NABU/B.Langeneck

Im Oktober vor 5 Jahren fanden hauptamtliche, ehrenamtliche und freiwillige NABU-Mitarbeiter*innen hier am Wollmatinger Ried in Reichenau (Baden) ein schönes, neues Zuhause für die gemeinsame Naturschutzarbeit in der Region!

 

Im Auftrag des Landes betreuen wir von hier aus 28 Schutzgebiete auf über 3.000 Hektar - vom Hegau bis zum Bodanrück und vom Überlinger See bis zum Untersee. Vieles konnten wir von hier aus in den letzten 5 Jahren gemeinsam mit den NABU-Gruppen bewegen und weiterentwickeln.       mehr >>

 

 

24.10.2023

Mäusebussard, Sperber & Co: Das war der BirdersDay 2023!

 

Glück mit dem Wetter und jede Menge spannende Beobachtungen: Zehn junge Vogelfans - alle hoch motiviert und ausgestattet mit Ferngläsern und Spektiven - waren vergangenen Samstag zu Gast im NABU-Bodenseezentrum. Gemeinsam haben wir einen abwechslungsreichen Tag im Wollmatinger Ried verbracht, wo wir das Zuggeschehen u.a. von Mäusebussarden, Sperbern, Buchfinken und Erlenzeisigen miterleben durften. Auch die unzähligen gefiederten Wintergäste im Ermatinger Becken gehörten zu den Highlights unserer Exkursion.

 

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und freuen uns, wenn wir uns beim BirdersCamp im Mai 2024 wiedersehen!

 

Fotos: NABU/R. Miehle

10.08.2023

Beitrag über das Wollmatinger Ried im ZDF-Morgenmagazin

Die sommerlichen Inseltour des ZDF-Morgenmagazins hat auch einen Stopp auf der Reichenau gemacht. Dabei besucht der Moderator Peter Twiehaus auch das Wollmatinger Ried und war mit uns im Schutzgebiet unterwegs. Den Beitrag gibt es hier zu sehen:

 

https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/peter-twiehaus-auf-reichenau-100.html

 

 

 

28.07.2023

Bettenberg wird Naturschutzgebiet

Blick über den Bettenberg - Foto: NABU/Lorenz Mattes
Blick über den Bettenberg - Foto: NABU/Lorenz Mattes

Das Regierungspräsidium Freiburg hat das neue Naturschutzgebiet „Bettenberg-Giratsmoos“ im Außenbereich der Stadt Konstanz ausgewiesen. 

Die unterzeichnete Verordnung ist seit dem 12. August 2023, in Kraft.

 

 

 

Das NABU-Bodenseezentrum hat lange Zeit für die Ausweisung des Schutzgebietes gekämpft und bereits gemeinsam mit der Stadt Konstanz ein Besucherlenkungskonzept erarbeitet.

Ziel des Naturschutzgebiets ist die Sicherung, die Erhaltung und die Entwicklung seltener Lebensgemeinschaften von Flora und Fauna, vor allem von 

  • Trockenstandorten mit lückiger Vegetation
  • Magerrasen basenreicher Standorte
  • schwach produktiven Weideflächen
  • Feuchtwiesenkomplexen mit Streuwiesenelementen
  • temporär und anhaltend wasserführenden größeren und kleineren Stillgewässern
  • Feldhecken und kleineren Gehölzgruppen
  • artenreichen naturnahen Waldgesellschaften einschließlich Auwäldern

Der Anteil an Biotopen bzw. Lebensraumtypen und das Vorkommen seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten soll gefördert und entwickelt werden. Zu den naturschutzfachlich herausragenden Tierarten des Gebiets zählen u.a. der Laubfrosch, die Gelbbauchunke, der Kammmolch, die Kleine Binsenjungfer und die Südliche Binsenjungfer.

Quelle: RP Freiburg

 

 

20.07.2023

Bundestagabgeordnete Dr. Lina Seitzl bei uns am Bodenseezentrum zu Gast

Dr. Lina Seitzl und Eberhard Klein auf der Suche nach Wasservogelfamilien - Foto: Romina Deiss
Dr. Lina Seitzl und Eberhard Klein auf der Suche nach Wasservogelfamilien - Foto: Romina Deiss

Die Bundestagsabgeordnete Dr. Lina Seitzl (SPD) hat uns im Rahmen ihrer Praktikumstour „Arbeitseinsätze am See“ besucht.

Nach einem kurzen Austausch mit Eberhard Klein und Thomas Körner, Geschäftsführer des Bezirksverband NABU Donau-Bodensee, über die Aufgaben und Herausforderungen beim Naturschutz in der Region, ging es zum ersten Einsatzort in den Markelfinger Winkel.

Hier wurde zunächst nach Wasservogelfamilien Ausschau gehalten. Gerade einige Blässhuhn Familien wurden dabei gesichtet.

Der anschließende Arbeitseinsatz führte ins Wollmatinger Ried: Dort wurden Neophyten wie die Goldrute bekämpft und Pflanzen gezählt.

 

“Als Umweltpolitikerin habe ich mich sehr über mein Praktikum beim NABU-Bodenseezentrum gefreut. Für mich war es ein gelungener Einblick in die bedeutende Arbeit des NABU. Bei den klimapolitischen Debatten wird die Wichtigkeit der Biodiversität und des Artenschutzes leider häufig zu wenig mitdiskutiert. Es ist aber wichtig, Klimaschutz und Artenschutz zusammenzudenken”, so Seitzl im Anschluss an ihren Besuch.

Wir danken Frau Seitzl für Ihren Besuch und die tatkräftige Mithilfe!

 

20.06.2023

Spende der Sparkasse Hegau-Bodensee für zwei Freischneider

Freischneidern am Hohentwiel mit den neuen Freischneidern - Foto: NABU/Aaron Hahn
Freischneidern am Hohentwiel mit den neuen Freischneidern - Foto: NABU/Aaron Hahn

Das NABU-Bodenseezentrum hat durch eine Spende der Sparkasse Hegau-Bodensee zwei neue Freischneider für die Landschaftspflege erhalten.

Eingesetzt werden die Maschinen zum Beispiel bei der Neophytenbekämpfung. Hier werden im Jahr hunderte Arbeitsstunden investiert. Weitere Einsatzbereiche sind die Winter- und Sommermahd in verschiedenen Gebieten. Alleine das Bodenseezentrum pflegt hier in den Naturschutzgebieten ca. 35 Hektar Fläche, wie zum Beispiel der Hohentwiel (siehe Foto).

 

Zu den Gebieten gehören außerdem sensible Strandrasenflächen an den Bodenseeufern, die einmal jährlich im Winter zum größten Teil mit dem Freischneider gemäht und abgetragen werden. Besonders vorsichtiges Vorgehen ist hier wichtig, um das seltene Habitat für die Arten der Strandschmielen-Gesellschaften wie dem Bodensee-Vergissmeinnicht oder dem Ufer-Hahnenfuß zu erhalten. In Moorgebieten, wie beispielsweise dem NSG Waltere Moor, erfolgt das sogenannte Entkusseln, bei dem seltene Eiszeitrelikte wie die Strauchbirke (Betula humilis) oder die Kriech-Weide (Salix repens) mittels Freischneidern vor dem Zuwachsen durch andere Gehölze geschützt und erhalten werden. Ähnliche Arbeiten werden beispielsweise im Wollmatinger Ried durchgeführt. Hier werden jährlich im Herbst und Winter die Riedwiesen gemäht, um den artenreichen Streuwiesencharakter zu erhalten. Einige dieser hochsensiblen Flächen können von herkömmlichen Traktoren nicht befahren werden, da sie den Untergrund durch ihr hohes Gewicht verdichten und damit schädigen würden. Hierzu zählen beispielsweise die Strandwälle, die aus sogenanntem Schnegglisand bestehen. Die Pflege solcher Flächen obliegt unter dem NABU-Bodenseezentrum. Viele dieser Bereiche können jedoch auch mit Balkenmähern nicht befahren werden und werden entsprechend mit dem Freischneider gemäht.

Gespendet wurden zwei elektrische Freischneider. Die Geräte kommen aus dem Hause Pellenc. Gegenüber den herkömmlichen Verbrennungsmotoren sind diese elektrischen Freischneider sehr geräuscharm, was Lärmbelastung in den Schutzgebieten minimiert. Ein weiterer Vorteil dieser Geräte liegt in dem geringen Gewicht, wodurch ein ermüdungsfreies Arbeiten über einen längeren Zeitraum ermöglicht wird.

Wie bedanken uns für die Spende bei der Sparkasse Hegau Bodensee und freuen uns sehr auf die Arbeit mit den neuen Geräten!

 

15.06.2023

Neophytenbekämpfung für Groß und Klein im Radolfzeller Aachried

Neophytenpflege im Radolfzeller Aachried - Foto: NABU/Maja Karbiener
Neophytenpflege im Radolfzeller Aachried - Foto: NABU/Maja Karbiener

Am Donnerstag, 22. Juni 2023 um 18:00 Uhr bittet das NABU-Bodenseezentrum wieder um rege Mithilfe bei der Neophyten Bekämpfung im Radolfzeller Aachried. Wortwörtlich übersetzt bedeutet Neophyt neue Pflanze. Manche Neophyten Arten sind invasiv – sie vermehren sich so stark, dass sie die heimische Vegetation bedrohen. Bei der Neophyten Pflege im Sommer rücken wir diesen Arten zu Leibe.
Damit alle bei Kräften bleiben, ist für eine kleine Erfrischung und ein deftiges Vesper gesorgt. Der NABU dankt allen Helfern mit einem Gutschein für eine Führung durch das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried.


Termin: 22. Juni 2023, 18:00 Uhr
Anmeldefrist: 21. Juni 2023, 16:00 Uhr
Treffpunkt: Radolfzeller Aachried, von Radolfzell in Richtung Überlingen am Ried im Kreisverkehr an der Ziegelei geradeaus, nach ca. 200 m Parkplatz auf der linken Seite
Anmeldung: über NABU-Bodenseezentrum telefonisch unter 07531.921 66 40 oder per Mail an NABU@NABU-Bodenseezentrum.de

 

13.06.2023

Schmetterlinge in den Riedwiesen

Faulbaum-Bläuling - Foto: NABU/Lennart Mak
Faulbaum-Bläuling - Foto: NABU/Lennart Mak

Am Sonntag den 18.06.2023 um 15 Uhr laden wir Sie herzlich zu einer Schmetterlingsführung im Wollmatinger Ried ein. Entdecken Sie die faszinierende Welt der Schmetterlinge und erleben Sie die Vielfalt dieser zauberhaften Insekten in den wunderschönen Riedwiesen.

 

Während dieser Exkursion werden Sie von Margarethe Venedey begleitet, die Ihnen Einblicke in das faszinierende Leben des Wiesenknopfameisenbläulings geben wird. Tauchen Sie ein in die faszinierende Symbiose zwischen dem Ameisenbläuling und den Ameisen, die sein Überleben und seine Fortpflanzung sicherstellen.

 

Das Wollmatinger Ried bietet aufgrund seiner vielfältigen Pflanzenwelt und reichhaltigen Lebensräume eine ideale Umgebung für Schmetterlinge. Während der Führung werden Sie die Chance haben, verschiedene Arten zu entdecken und mehr über das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried-Untersee-Gnadensee zu erfahren.

 

Wir empfehlen Sonnenschutzmittel und Wasser mit auf die Tour zu nehmen.

 

24.05.2023

Erfolgreiches BirdersCamp am Bodensee

Großartige Stimmung beim ersten Birders Day im NABU-Bodenseezentrum- Foto: NABU/M. Karbiener
Großartige Stimmung beim ersten Birders Day im NABU-Bodenseezentrum- Foto: NABU/M. Karbiener

Über das verlängerte Wochenende vom 19. bis 21. Mai fand bei gutem Wetter das zweite NABU/NAJU BirdersCamp am Bodensee statt und war ein voller Erfolg! Es drehte sich für 37 Vogelfans im Alter von 12 bis 27 Jahren ein Wochenende lang um ihr liebstes Thema - Vögel, Vögel und nochmal Vögel!

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09. November 2022

Bestandsaufnahme im Wollmatinger Ried leicht gemacht dank Spende der Stadtwerke Konstanz

Die Stadtwerke haben dem NABU mit einer Spende in Höhe von 2000 Euro die Anschaffung der Tablets ermöglicht. Um die zweckgebundene Weihnachtsspende konnten sich Konstanzer Vereine und Initiativen mehrere Wochen lang bewerben. Die Stadtwerke haben erfreulicherweiße unser Projekt ausgewählt.

 

Jule Schulz geht ganz konzentriert über die Wiese des Wollmatinger Rieds. In der Hand hat die Mitarbeiterin des NABU (Naturschutzbund) eine Zähluhr. Denn heute zählt sie Pflanzen: Zusammen mit zwei Kollegen schaut sie nach der Sommer-Drehwurz (Spiranthes aestivalis), einer vom Aussterben bedrohten Orchidee. Hilfreich ist dabei ein Tablet, das mit der Weihnachtsspende der Stadtwerke angeschafft wurde.

Die unscheinbare weiße Orchidee ist nur wenige Zentimeter hoch. Jule Schulz, die den Bundesfreiwilligendienst (BFD) absolviert, geht entsprechend sorgsam vor. „Wir gehen in Bahnen über die Wiese und jeder schaut nach den Pflanzen in seinem Streifen“, erläutert sie. Neben ihr durchkämmt Niklas Wich die Wiese. Er hat einen besonderen Blick auf die Pflanze, denn er studiert das Fach „Biodiversität und Ökologie“ an der Universität Göttingen. Seine Bachelorarbeit schreibt er zur Vegetations-Analyse, dabei geht es um die Bestands-Entwicklung von Pflanzen, Klimadaten, Wasserstands-Daten und Pflegemanagement. Neben der Sumpf-Gladiole und dem Sumpf-Läusekraut ist die Sommer-Drehwurz eine der Pflanzen, die er untersucht. „Sie gehört zu den sehr seltenen Orchideen“, berichtet er.

Erik Remensperger ist der Dritte im Bunde. Der Schüler der Gemeinschaftsschule (Gebhardschule) absolviert ein Praktikum beim NABU. Plötzlich hebt der junge Konstanzer den Kopf: „Bartmeisen!“. Im angrenzenden Schilf turnen die flinken Vögel. Alle sind begeistert. „Es ist eine ganze Familie, sieben habe ich gezählt“, sagt Niklas, der gerne Singvögeln lauscht.

Das Tablet hilft bei der Orientierung. Die drei Helferinnen und Helfer finden den Abschnitt 1.1.4.1, den sie erfassen wollen, mit Hilfe des installierten Geo-Informationssystems (GIS) und einem tageslichtfähigen Laser-Entfernungsmesser. In den Jahren zuvor mussten Karten und Bäume als markante Punkte bei der Orientierung helfen.

Die Pflanzen auf dieser Wiese – beim NABU wird sie Spiranthes-Wiese genannt – sind nach einer Dreiviertelstunde gezählt. Die Spannung steigt: Wie viele Spiranthes aestivalis stehen auf der Fläche? Alle drei nennen ihre Zahl, zusammengezählt sind es 607. Vergangenes Jahr waren es 485. Bisher mussten die Daten auf Papier erfasst und dann auf den PC übertragen werden. Jetzt geht alles ganz schnell. Jule Schulz: „Bei den Pflanzenzählungen sind wir nur noch mit den Tablets draußen.“

Die Bestandserhebungen von März bis September helfen, die blütenreichen Wiesen des Wollmatinger Rieds zu erhalten. In den Streuwiesen finden Orchideen, Enziane, Schwertlilien, wilde Gladiolen und viele andere bedrohte Pflanzenarten noch Lebensraum. Die drei NABU-Mitstreiter genießen bei der Arbeit nicht nur die Natur, sie lernen viel über die Pflanzenwelt im Ried. „Das ist schon ein cooler Job“, sagt Niklas Wich.

 

Text: Josef Siebler (Stadtwerke Konstanz)

 

 

20.Juli 2022

Übergabe von Spendengeräten für Maschinenring

Übergabe der Geräte. Foto: Landschaftserhaltungsverband Landkreis Ravensburg e.V.
Übergabe der Geräte. (Foto: Landschaftserhaltungsverband Landkreis Ravensburg e.V.)

Das NABU-Bodenseezentrum hat zusammen mit den Gruppen NABU Konstanz e.V., NABU Radolfzell-Hegau e.V., dem BUND Reichenau und dem BUND Konstanz durch eine Spende der Stuttgarter Hofbräu Umweltstiftung neu Geräte für die Landschaftspflege erhalten.

 

Insgesamt betreiben wir gemeinsam in 20 Gebieten Landschaftspflegearbeiten. Eingesetzt werden die Maschinen zum Beispiel bei der Neophytenbekämpfung. Hier werden im Jahr weit mehr als 1000 Arbeitsstunden investiert. Weitere Einsatzbereiche sind die Winter- und Sommermahd in verschiedenen Gebieten.

 

Alleine das Bodenseezentrum pflegt hier in den Naturschutzgebieten ca. 35 Hektar Fläche.

Zu den Gebieten gehören außerdem sensible Strandrasenflächen an den Bodenseeufern, die einmal jährlich im Winter zum größten Teil mit dem Freischneider gemäht und abgetragen werden. Besonders vorsichtiges Vorgehen ist hier wichtig, um das seltene Habitat für die Arten der Strandschmielen-Gesellschaften wie dem Bodensee-Vergissmeinnicht oder dem Ufer-Hahnenfuß zu erhalten. In Moorgebieten, wie beispielsweise dem NSG Waltere Moor, erfolgt das sogenannte Entkusseln, bei dem seltene Eiszeitrelikte wie die Strauchbirke (Betula humilis) oder die Kriech-Weide (Salix repens) mittels Freischneidern vor dem Zuwachsen durch andere Gehölze geschützt und erhalten werden. Ähnliche Arbeiten werden beispielsweise im Wollmatinger Ried durchgeführt. Hier werden jährlich im Herbst und Winter die Riedwiesen gemäht, um den artenreichen Streuwiesencharakter zu erhalten. Einige dieser hochsensiblen Flächen können von herkömmlichen Traktoren nicht befahren werden, da sie den Untergrund durch ihr hohes Gewicht verdichten und damit schädigen würden. Hierzu zählen beispielsweise die Strandwälle, die aus sogenanntem Schnegglisand bestehen. Die Pflege solcher Flächen obliegt unter anderem dem NABU-Bodenseezentrum. Viele dieser Bereiche können jedoch auch mit Balkenmähern nicht befahren werden und werden entsprechend mit dem Freischneider gemäht.

 

Gespendet wurden drei elektrische Freischneider mit Akku, Tragegurt und Verbindungskabel sowie eine elektrische Kettensäge. Die Geräte kommen aus dem Hause Pellenc. Gegenüber den herkömmlichen Verbrennungsmotoren sind diese elektrischen Freischneider sehr geräuscharm, was Lärmbelastung in den Schutzgebieten minimiert. Ein weiterer Vorteil dieser Geräte liegt in dem geringen Gewicht, wodurch ein ermüdungsfreies Arbeiten über einen längeren Zeitraum ermöglicht wird.

 

Ein „Maschinenring“ zwischen dem NABU-Bodenseezentrum und dem BUND Konstanz und BUND Reichenau besteht bereits. Dieser kann nun durch die geförderten Geräte weiter ausgebaut werden.

Wie bedanken uns für die Spende der Stuttgarter Hofbräu Umweltstiftung und freuen uns sehr auf die Arbeit mit den neuen Geräten!