Nebelvorhang auf für wunderschöne Naturmomente am Bodensee! Während viele Gartenblumen welken, glitzern Tautropfen in feinen Spinnennetzen und die letzten Libellen fliegen. Vor allem Vogelliebhaber kommen jetzt auf ihre Kosten - aber auch in der Pflanzenwelt sind noch ein paar Highlights zu entdecken.
Der Bodensee ist eine enorm wichtige Drehscheibe des Vogelzuges im mitteleuropäischen Binnenland. Auf ihrer Reise in die Überwinterungsgebiete im Mittelmeerraum oder in Afrika nutzen Zugvögel in großer Zahl die geschützten Ruhezonen und das große Nahrungsangebot für eine kurze Rast oder längere Pausen.
Jetzt im Oktober werden die Scharen der Tafel- und Reiherenten und der übrigen Wasservögel immer größer. Sie kommen aus Nord- und Osteuropa und sogar Sibirien.
Gefragt sind ruhige, störungsfreie Plätze und ausreichend Nahrung. Bei niedrigem Wasserstand bevölkern rastende Watvögel die freiliegenden Schlickflächen im Wollmatinger Ried und an der Mündung der Radolfzeller Aach.
Mit ein bisschen Glück können Sie außerdem die imposanten Schwarmwolken aus vielen tausend Staren am Himmel zu sehen, wenn sie während des Zuges an einem Schlafplatz Rast machen.
Besonders gut zum Beobachten eignen sich jetzt folgende Orte:
Moos:
- Radolfzeller Aachmündung vom Hafen Moos (Wasservögel und Watvögel)
Radolfzell:
- Mettnau-Turm (Wasservögel, grandioser Blick auf NSG Mettnau, Untersee und
Umgebung)
- Beobachtungsplattform gegenüber Haus Christine (Wasservögel)Promenade (v.a. Wasservögel)
- Infopfad an der Stockacher Aachmündung (v.a. Wasservögel)
Wollmatinger Ried:
- Beobachtunsplattform auf der Burgruine Schopflen (Wasservögel/z.T. Watvögel, Starenschwärme, Blick auf das NSG sowie den Untersee)
- Beobachtungsplattform auf dem Campingplatz Hegne (Wasservögel, Starenschwärme)
Bevor die Natur in die Winterpause geht, gibt es in den geschützen Riedwiesen am See noch einiges zu entdecken. Das Pfeifengras verfärbt sich goldgelb und dazwischen gucken die Blüten des Lungenenzians und des Deutschen Enzians hervor.
Der seltene Lungenenzian ist nicht nur schön anzuschauen, sondern auch die Nahrungsgrundlage für einen kleinen Schmetterling, den Lungenenzian-Ameisenbläuling. Der Falter ist auf den Enzian angewiesen, da seine Raupen nur diese Pflanze fressen.
Am besten zu erleben bei einer Führung mit uns auf die Mettnau und/oder ins Wollmatinger Ried.