Nebelgrau und Nieselregen: Für manche mag der November am See nicht die spektakulärste Zeit zum Aufenthalt in der Natur sein. Doch wer sich trotzdem aufmacht und hinaus geht, wird mit wunderbaren Naturerfahrungen belohnt!
Wenn der Nebel noch ganz dicht ist, scheint alles wie in Watte gepackt. Landschaft, Farben, ja selbst Geräusche werden vom Nebel verschluckt - ruhig, fast mystisch! Auch wir werden von dieser Stille erfasst. Wenn dann mit einem Mal die ersten Sonnenstrahlen durch den Nebelvorhang blitzen, ändert sich die Szenerie schlagartig, und die Landschaft beginnt zu leuchten.
Wenn im Winterhalbjahr die Zahl der menschlichen Gäste am See zurückgegangen ist, begrüßen wir eine große Zahl unserer gefiederten Gäste. Entenarten wie Tafel-, Reiher-, Kolben- und Spießenten sind nun in großen Schwärmen auf der Wasserfläche zu beobachten.
Einige dieser Wasservögel fliegen aus den entlegensten Gebieten Sibiriens ein, der Großteil von ihnen kommt jedoch aus Skandinavien und dem Baltikum.
Beliebt ist der Bodensee, weil er aufgrund der tiefen Rheinrinne nicht nur ziemlich zuverlässig eisfrei bleibt, sondern auch ein sehr gutes Nahrungsangebot liefert. So kommt zum Beispiel die farbenfrohe Kolbenente aus Spanien und Südfrankreich zum Überwintern, weil sie hier mehr Nahrung findet.
Gute Beobachtungsmöglichkeiten sind im Winter nicht auf die Naturschutzgebiete beschränkt: Von vielen öffentlichen Uferwegen in der Region lassen sich jetzt Wasservögel beobachten!
Moos:
- Radolfzeller Aachmündung vom Hafen Moos (Wasservögel und Watvögel)
Radolfzell:
- Mettnau-Turm (Wasservögel, grandioser Blick auf NSG Mettnau, Untersee und
Umgebung)
- Beobachtungsplattform gegenüber Haus Christine (Wasservögel) Promenade (v.a. Wasservögel)
- Promenade in Radolfzell
Bodman-Ludwigshafen:
- Infopfad an der Stockacher Aachmündung (v.a. Wasservögel)
Wollmatinger Ried:
- Beobachtunsplattform auf der Burgruine Schopflen (Wasservögel/z.T. Watvögel, Starenschwärme, Blick auf das NSG sowie den Untersee)
- Beobachtungsplattform auf dem Campingplatz Hegne (Wasservögel, Starenschwärme)
Reichenau:
- sämtliche Uferwege rund um die Insel
Konstanz:
- Promenade an der Seestraße
Unter den Ornithologen wird jedes Jahr mit Spannung die Ankunft der Singschwäne erwartet.
Der finnische Nationalvogel ist regelmäßiger Wintergast am Untersee. Er ist etwas kleiner als der häufig verbreitete Höckerschwan. Der auffälligste Unterschied ist der schwarz-gelbe Schnabel, der ohne Höcker und ohne Verbindung zum Auge eine gerade Linie mit dem Kopf bildet.
Gute Chancen die melancholischen Rufe des Schwans zu hören, hat man bei einem Spaziergang auf dem Reichenauer Damm oder an der Stockacher Aachmündung bei Bodman-Ludwigshafen.