Wassersport und Naturschutz

Mit Rücksicht und Abstand die Natur genießen


 (Foto: NABU)
Schutzgebietsgrenze im Ermatinger Becken, im Hintergrund das Wollmatinger Ried (Schifffahrtszeichen A.1 - Durchfahrt für sämtliche Wasserfahrzeuge verboten, hier mit ergänzendem Naturschutzschild) (Foto: Berit Langeneck)

Überlinger See, Seerhein und Untersee sind wunderbare Wassersportgebiete, in denen wir die Natur aus einer ganz besonderen Perspektive heraus erleben und erfahren können. Gleichzeitig sind die dortigen Schilf- und Flachwasserzonen bedeutsame Gewässer für einheimische Vögel sowie unzählige Wintergäste aus dem hohen Norden.

 

Naturverträglicher Wassersport macht es uns möglich, die Natur vom Wasser aus in vollen Zügen zu genießen und gleichzeitig die einzigartigen Lebensräume der Region zu schützen und zu erhalten. 


Einzigartige Lebensräume: Darum nehmen Wassersportler*innen Rücksicht

Während der Brutzeit im Frühjahr, der Mauser (Gefiederwechsel) im Sommer und der Ruhezeit in Herbst und Winter verursacht jede Störung großen Stress für die Wasservögel, was schwerwiegende Auswirkungen auf Bruterfolg, Energiehaushalt und letztendlich das Überleben haben kann.

 

Deshalb meiden Wassersportler*innen das ganze Jahr hindurch natürliche Uferzonen, Schutzgebiete und ausdrückliche Sperrzonen. Gut zu wissen: Auf schwimmenden Brettern stehende Menschengestalten lösen oft schon bei 1000 Metern Abstand Fluchtverhalten bei den Wasservögeln aus.


Boote, Kanus, Kajaks, SUPs: Diese Regeln müssen beachtet werden

Naturverträglicher Wassersport: Mit Rücksicht und Abstand die Natur genießen (Foto: Theresa Dufner)
Naturverträglicher Wassersport: Mit Rücksicht und Abstand die Natur genießen (Foto: Theresa Dufner)
  • Die Naturschutzgebietsgrenzen dürfen nicht überfahren werden. Diese sind auf dem Wasser mit rot-weiß-roten Bojen gekennzeichnet, auf denen manchmal zusätzlich ein Naturschutzschild angebracht ist.
  • Vom Ufer müssen immer mindestens 25 Meter Abstand gehalten werden, wenn möglich mehr.
  • Im Frühjahr darf man sich brütenden Wasservögeln oder Wasservögeln mit Jungen nicht nähern. Im Sommer sollten die ruhenden Mausergesellschaften und im Herbst und Winter die rastenden Zugvogelschwärme weiträumig umfahren werden, auch außerhalb von Schutzgebieten. 
  • Angelandet und gerastet werden darf nur auf ausgewiesenen Uferflächen , wie Grillplätzen und Badeplätzen mit Landestelle - nicht an wilden „Geheimtipps“ am Ufer.
  • Bitte keine Musikboxen mit aufs Wasser nehmen, Schall trägt weit und stört über große Distanzen.

 

Vielen Dank für Ihr und Euer achtsames und rücksichtsvolles Verhalten!

 

Weitere Informationen für einen sicheren Wassersport auf dem Bodensee gibt es hier.


Nicht überfahren: Schutzgebietsgrenzen am und im Wasser

Die roten und grünen Linien dürfen nicht überfahren werden - Karte: Google Satellite/Verändert nach NABU-Bodenseezentrum
Die roten und grünen Linien dürfen nicht überfahren werden - Karte: Google Satellite/Verändert nach NABU-Bodenseezentrum

Wassersport & Naturschutz: Gemeinsam für einen naturverträglichen Wassersport am Untersee

Die schwimmende Beobachtungsplattform "Netta" im Untersee
Die schwimmende Beobachtungsplattform "Netta" im Untersee (Foto: NABU/Max Granitza)

Zwischen Mai und September 2025 beschäftigt sich das NABU-Bodenseezentrum im Drittmittelprojekt "Wassersport und Naturschutz" verstärkt mit naturverträglichem Wassersport in der Region. Unser Ziel ist es, Wassersportler*innen für die einzigartige Vogelwelt des Untersees zu sensibilisieren, einen achtsamen Wassersport in der Breite zu etablieren und zukünftig schwerwiegende Störungen der Wasservögel vor allem in den sensiblen Brut-, Mauser- und Zugzeiten zu reduzieren. Dabei ist unsere schwimmende Beobachtungsplattform "Netta" auch diesen Sommer wieder eine wichtige Unterstützung!  >> Hier mehr lesen

 

  • Du bist Wassersportler*in und willst Dich mit Deinem Wissen und Deinen Erfahrungen einbringen? Dann schreib' uns an Ehrenamt@NABU-Bodenseezentrum.de - wir freuen uns über Dein Interesse, Engagement und Feedback! 

 

Das Projekt findet statt mit Unterstützung der Stiftung Naturschutzfonds gefördert aus zweckgebundenen Erträgen der Glücksspirale.


Wassersport am Bodensee: So dramatisch wirken sich Störungen auf Wasservögel aus

(Präsentation: NABU / Lisa Maier & Anne Nevoigt 2024)