Schwalben – Gefiederte Glücksboten

Bei vielen Hausbesitzern leider nicht sehr beliebt

Wer Schwalben am Haus hat, den verlässt das Glück nicht - hier Mehlschwalben - Foto: NABU/K. Büscher
Wer Schwalben am Haus hat, den verlässt das Glück nicht - hier Mehlschwalben - Foto: NABU/K. Büscher

Ein altes Sprichwort besagt: „Wenn eine Schwalbe am Haus brütet, geht das Glück nicht verloren“. Auch wenn die schwarz-weißen Frühlingsboten vielleicht nicht vor Blitzeinschlägen schützen, wie früher geglaubt wurde, machen sie doch einfach glücklich. Für viele Menschen beginnt der Frühling dann, wenn fröhliches Gezwitscher die Ankunft der ersten Schwalben in den Dörfern und Städten ankündigt. Bei uns sind vor allem zwei Schwalbenarten häufig – die Mehlschwalbe und die Rauchschwalbe. Rauchschwalben lassen sich an ihrem gegabelten Schwanz, der dunklen Oberseite und der schwarzen Kehle erkennen und brüten vor allem in Ställen und Scheunen. Mehlschwalben, mit ihren dreieckigen Flügeln, der weißen Kehle und dem hellen Fleck auf der Oberseite, brüten dagegen vor allen unter den Dachvorsprüngen unserer Häuser. Ihre Nester baut die Mehlschwalbe, indem sie selbstgesammelte Lehmkügelchen zu einem rundlichen Gebilde zusammenklebt – ein gemütlicher Platz zum Brüten. 

Mehlschwalbe in Wohnungsnot

Eine Mehlschwalbe findet an diesem Haus keine Möglichkeit mehr zu brüten - Foto: E. Sonnenschein
Eine Mehlschwalbe findet an diesem Haus keine Möglichkeit mehr zu brüten - Foto: E. Sonnenschein

 Leider sind die früheren Glücksboten heutzutage bei vielen Hausbesitzern nicht mehr sehr beliebt, sondern gelten eher als Dreckmacher, weil der Kot der Mehlschwalben direkt aus dem Nest fällt. Aus diesem Grund werden an vielen Häusern Nester illegal entfernt und anschließend Abwehrmaßnahmen wie Plastikfolien oder Schnüre angebracht, die einen erneuten Nestbau verhindern. Somit haben es die Schwalben immer schwerer, geeignete Nistplätze zu finden und ihre Zahlen gehen immer stärker zurück. Dabei ist das Zerstören von Vogelniststätten per Gesetz verboten und kann somit zur Anzeige gebracht werden.

 

 

Noch dazu ist es völlig unnötig – es gibt einfache Maßnahmen, die ein Verschmutzen der Hauswand verhindern können: durch Kotbretter wird der Schwalbenkot aufgefangen und landet somit nicht an der Fassade.

Werden Sie Wohnungsvermieter!

Ein weiteres Problem ist, dass vielerorts nicht mehr genug Lehmpfützen vorhanden sind, die geeignetes Material zum Nestbau bieten. Wer hier aushelfen möchte, kann künstliche Nisthilfen anbringen – am besten gleich mehrere, denn Schwalben sind Koloniebrüter und fühlen sich in Gesellschaft am wohlsten.

 

Falls Sie Interesse an Kotbrettern oder einer künstlichen Nisthilfe haben, melden Sie sich bei uns im NABU-Bodenseezentrum – wir beraten Sie gerne!

 

Ein gelungenes Beispiel auf der Reichenau

Kurz nachdem wir unseren Artikel hier veröffentlicht hatten, bekamen wir den Hinweis, dass die Gärtnerei Haselberger auf der Insel Reichenau eine große Schwalbenkolonie an ihren Gebäuden hat und sich zudem sehr über die gefiederten Glücksboten freut.

 

Weitere Infos dazu finden Sie auf dem Reichenau-Blog "Schau mal an!".