Bis auf 4,20 Meter stieg der Pegel in diesem Dezember. Gleichzeitig sank die Zahl der Wasservögel. Für Schnatterente, Singschwan und den Großen Brachvogel hatte der hohe Wasserstand am Bodensee im November und Dezember 2023 deutliche Konsequenzen: Wo normalerweise ausreichend Nahrung vorhanden ist, waren nun die nahrungsreichen Schlickbänke und Flachwasserzonen überflutet. Vor allem Gründelenten erreichten nicht mehr ihre gewohnten Nahrungsquellen am Gewässerboden, und auch für Schwäne wurde es trotz ihrer langen Hälse zunehmend schwierig, bis auf den Grund zu kommen.
Im Oktober vor 5 Jahren fanden hauptamtliche, ehrenamtliche und freiwillige NABU-Mitarbeiter*innen hier am Wollmatinger Ried in Reichenau (Baden) ein schönes, neues Zuhause für die gemeinsame Naturschutzarbeit in der Region!
Im Auftrag des Landes betreuen wir von hier aus 28 Schutzgebiete auf über 3.000 Hektar - vom Hegau bis zum Bodanrück und vom Überlinger See bis zum Untersee. Vieles konnten wir von hier aus in den letzten 5 Jahren gemeinsam mit den NABU-Gruppen bewegen und weiterentwickeln. Hier mehr erfahren
Glück mit dem Wetter und jede Menge spannende Beobachtungen: Zehn junge Vogelfans - alle hoch motiviert und ausgestattet mit Ferngläsern und Spektiven - waren vergangenen Samstag zu Gast im NABU-Bodenseezentrum. Gemeinsam haben wir einen abwechslungsreichen Tag im Wollmatinger Ried verbracht, wo wir das Zuggeschehen u.a. von Mäusebussarden, Sperbern, Buchfinken und Erlenzeisigen miterleben durften. Auch die unzähligen gefiederten Wintergäste im Ermatinger Becken gehörten zu den Highlights unserer Exkursion.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und freuen uns, wenn wir uns beim BirdersCamp im Mai 2024 wiedersehen!
Fotos: NABU/R. Miehle
Die sommerlichen Inseltour des ZDF-Morgenmagazins hat auch einen Stopp auf der Reichenau gemacht. Dabei besucht der Moderator Peter Twiehaus auch das Wollmatinger Ried und war mit uns im Schutzgebiet unterwegs. Den Beitrag gibt es hier zu sehen:
https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/peter-twiehaus-auf-reichenau-100.html
Das Regierungspräsidium Freiburg hat das neue Naturschutzgebiet „Bettenberg-Giratsmoos“ im Außenbereich der Stadt Konstanz ausgewiesen.
Die unterzeichnete Verordnung ist seit dem 12. August 2023, in Kraft.
Das NABU-Bodenseezentrum hat lange Zeit für die Ausweisung des Schutzgebietes gekämpft und bereits gemeinsam mit der Stadt Konstanz ein Besucherlenkungskonzept erarbeitet.
Ziel des Naturschutzgebiets ist die Sicherung, die Erhaltung und die Entwicklung seltener Lebensgemeinschaften von Flora und Fauna, vor allem von
Der Anteil an Biotopen bzw. Lebensraumtypen und das Vorkommen seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten soll gefördert und entwickelt werden. Zu den naturschutzfachlich herausragenden Tierarten des Gebiets zählen u.a. der Laubfrosch, die Gelbbauchunke, der Kammmolch, die Kleine Binsenjungfer und die Südliche Binsenjungfer.
Quelle: RP Freiburg
Die Bundestagsabgeordnete Dr. Lina Seitzl (SPD) hat uns im Rahmen ihrer Praktikumstour „Arbeitseinsätze am See“ besucht.
Nach einem kurzen Austausch mit Eberhard Klein und Thomas Körner, Geschäftsführer des Bezirksverband NABU Donau-Bodensee, über die Aufgaben und Herausforderungen beim Naturschutz in der Region, ging es zum ersten Einsatzort in den Markelfinger Winkel.
Hier wurde zunächst nach Wasservogelfamilien Ausschau gehalten. Gerade einige Blässhuhn Familien wurden dabei gesichtet.
Der anschließende Arbeitseinsatz führte ins Wollmatinger Ried: Dort wurden Neophyten wie die Goldrute bekämpft und Pflanzen gezählt.
“Als Umweltpolitikerin habe ich mich sehr über mein Praktikum beim NABU-Bodenseezentrum gefreut. Für mich war es ein gelungener Einblick in die bedeutende Arbeit des NABU. Bei den klimapolitischen Debatten wird die Wichtigkeit der Biodiversität und des Artenschutzes leider häufig zu wenig mitdiskutiert. Es ist aber wichtig, Klimaschutz und Artenschutz zusammenzudenken”, so Seitzl im Anschluss an ihren Besuch.
Wir danken Frau Seitzl für Ihren Besuch und die tatkräftige Mithilfe!
Das NABU-Bodenseezentrum hat durch eine Spende der Sparkasse Hegau-Bodensee zwei neue Freischneider für die Landschaftspflege erhalten.
Eingesetzt werden die Maschinen zum Beispiel bei der Neophytenbekämpfung. Hier werden im Jahr hunderte Arbeitsstunden investiert. Weitere Einsatzbereiche sind die Winter- und Sommermahd in verschiedenen Gebieten. Alleine das Bodenseezentrum pflegt hier in den Naturschutzgebieten ca. 35 Hektar Fläche, wie zum Beispiel der Hohentwiel (siehe Foto).
Zu den Gebieten gehören außerdem sensible Strandrasenflächen an den Bodenseeufern, die einmal jährlich im Winter zum größten Teil mit dem Freischneider gemäht und abgetragen werden. Besonders vorsichtiges Vorgehen ist hier wichtig, um das seltene Habitat für die Arten der Strandschmielen-Gesellschaften wie dem Bodensee-Vergissmeinnicht oder dem Ufer-Hahnenfuß zu erhalten. In Moorgebieten, wie beispielsweise dem NSG Waltere Moor, erfolgt das sogenannte Entkusseln, bei dem seltene Eiszeitrelikte wie die Strauchbirke (Betula humilis) oder die Kriech-Weide (Salix repens) mittels Freischneidern vor dem Zuwachsen durch andere Gehölze geschützt und erhalten werden. Ähnliche Arbeiten werden beispielsweise im Wollmatinger Ried durchgeführt. Hier werden jährlich im Herbst und Winter die Riedwiesen gemäht, um den artenreichen Streuwiesencharakter zu erhalten. Einige dieser hochsensiblen Flächen können von herkömmlichen Traktoren nicht befahren werden, da sie den Untergrund durch ihr hohes Gewicht verdichten und damit schädigen würden. Hierzu zählen beispielsweise die Strandwälle, die aus sogenanntem Schnegglisand bestehen. Die Pflege solcher Flächen obliegt unter dem NABU-Bodenseezentrum. Viele dieser Bereiche können jedoch auch mit Balkenmähern nicht befahren werden und werden entsprechend mit dem Freischneider gemäht.
Gespendet wurden zwei elektrische Freischneider. Die Geräte kommen aus dem Hause Pellenc. Gegenüber den herkömmlichen Verbrennungsmotoren sind diese elektrischen Freischneider sehr geräuscharm, was Lärmbelastung in den Schutzgebieten minimiert. Ein weiterer Vorteil dieser Geräte liegt in dem geringen Gewicht, wodurch ein ermüdungsfreies Arbeiten über einen längeren Zeitraum ermöglicht wird.
Wie bedanken uns für die Spende bei der Sparkasse Hegau Bodensee und freuen uns sehr auf die Arbeit mit den neuen Geräten!
Nach intensiver Vorarbeit und Planung haben wir Ende letzten Jahres die Förderzusage der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg für das „Naturerlebnisgebiet Göldern“ bekommen. Daraufhin ist das Projekt schnell angelaufen und die Ausschreibung für die Planung ist bereits abgeschlossen. Wir freuen uns sehr, mit der Firma Kukuk ein sehr erfahrenes und motiviertes Planungsbüro mit tollen Ideen gefunden zu haben und haben große Lust auf die gemeinsame Entwicklung und Zusammenarbeit.
Im Zentrum des Gebietes soll die direkte, vor allem sinnliche Begegnung mit den verschiedenen Aspekten der Natur stehen – den Pflanzen, Tieren, kleinen und großen Besonderheiten. Es wird nicht um artenkundliche Highlights und Raritäten gehen, sondern um das Erleben, das Neuentdecken von scheinbar Altbekanntem und das Staunen über die kleinen Wunder. Riechen und Lauschen, Fühlen und Sehen sind hierbei angesagt.